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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

Virtuelle Ausstellung
Juden an der Universität Heidelberg

Dokumente aus sieben Jahrhunderten

Die Hebräische Universität in Jerusalem und die Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg haben im Jahre 1983 einen Vertrag für eine Partnerschaft unterzeiczhnet, in deren Rahmen gemeinsame wissenschaftliche Projekte bearbeitet und ein reger Austausch von Studierenden gefördert werden. Wie zwischen Menschen können sich auch die Beziehungen zwischen Institutionen vertiefen, wenn die Partner mehr über einander (oder über sich selbst) erfahren. Diesem Ziel dient die Ausstellung "Juden an der Universität Heidelberg", die aus der mehr als 600 jährigen Geschichte der Heidelberger Universität berichtet. Im 16. Jahhrundert, zur Zeit des Humanismus, entstand in Heidelberg ein Zentrum für Hebräische Studien mit einigen Hebraisten jüdischer Herkunft und einer bedeutenden Sammlung hebräischer Schriften. Als die Juden in Deutschland im 19. Jahrhundert rechtlich gleichgestellt wurden und sich auch die Universitäten ihnen öffneten, zog der liberale Geist der Heidelberger Universität viele jüdische Professoren und jüdische Studenten an. Diese Blütezeit fand mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten ein jähes Ende. Die jüdischen Professoren wurden gedemütigt, entlassen und aus ihrer Heimat vertrieben; die Zahl jüdischer Studierender sank rapide. Nach Kriegsende kehrten nur wenige der vertriebenen jüdischen Professoren zurück. Indes - neue wissenschaftliche Kontakte wurden von Heidelberg nach Israel geknüpft, und neues jüdisches akademisches Leben entwickelte sich in Heidelberg insbesondere mit der Gründung der Hochschule für Jüdische Studien, die mit der Universität eng verbunden ist. Da die Ausstellung "Juden an der Universität Heidelberg" im Rahmen der Partnerschaft mit der Hebräischen Universität entstanden ist, will sie auch die Verbindung der Ruprecht-Karls-Universität - über ihre ehemaligen Studierenden - mit dem akademischen Leben Israels und insbesondere der Hebräischen Universität dokumentieren. Eine solche Ausstellung zu entwerfen und zu gestalten ist eine schwierige Angelegenheit, namentlich für Deutsche. Das haben alle am Projekt Beteiligten gespürt. Denn die Periode der nationalsozialistischen Herrschaft mit ihren schrecklichen Folgen wirft nach wie vor tiefe Schatten auf unser historisches Denken und Fühlen. Dennoch sollte sich die Ausstellung nicht allein mit dieser Zeit beschäftigen. Es wurde lange diskutiert über das, was gezeigt werden sollte und was weggelassen werden konnte; denn jede Auswahl birgt die Gefahr wissentlicher und unbewusster Manipulation. Auch die Frage, wer "Jude" war, hat die Organisatoren mehrfach beschäftigt; sie haben sich auf die folgende Regel verständigt: Bei Professoren gilt das jüdische Elternhaus als definierendes Kriterium, selbst wenn sie sich haben taufen lassen. Bei den Studenten wird von der Konfessionsbezeichnung ausgegangen, die sie bei der Immatrikulation angegeben haben. Da die meisten in dieser Ausstellung erwähnten Personen jüdischer Herkunft sind, ist nur bei nichtjüdigen Personen die Konfession angegeben. Die Ausstellung "Juden an der Universität Heidelberg" ist in der Kooperation zwischen ihr und der Hochschule für Jüdische Studien entstanden und wurde von verschiedenen Stiftungen, Privatpersonen und Firmen dankenswert finanziell unterstützt. Sie wird in Heidelberg und in Jerusalem gezeigt.

Die Ausstellung gliedert sich in fünf Bereiche:

Dokumentation

Weitere Informationen zu den in der Ausstellung gezeigten Exponaten sowie weiterführende Essays finden Sie in der Dokumentation auf heiDOK:
Juden an der Universität Heidelberg : Dokumente aus sieben Jahrhunderten
von Petra Schaffrodt

Kontakt

Universitätsbibliothek Heidelberg
Brief Dr. Maria Effinger
Tel. 06221 54-3561

Institut für Theoretische Physik
Brief Prof. em. Dr. Jörg Hüfner

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