Rückblick Zehn Jahre Heidelberg University Publishing - Festakt in der Alten Aula
Eröffnung durch die Rektorin Prof. Frauke Melchior
Mit einem Festakt in der Alten Aula der Universität Heidelberg beging der Universitätsverlag Heidelberg University Publishing (heiUP) am 4. Dezember sein zehnjähriges Bestehen. Rektorin Prof. Dr. Frauke Melchior eröffnete den Abend und hob in ihrem Grußwort die Bedeutung der Verlagsstrategie hervor: Herausragende Forschungsergebnisse weltweit frei zugänglich zu machen, habe sich als zukunftsweisendes Erfolgsmodell erwiesen.
Melchior erinnerte in ihrer Rede an die Initiativen des Alt-Rektors Prof. Dr. Bernhard Eitel. In dessen Amtszeit bereitete eine Rektoratskommission unter der Leitung des Prorektors Prof. Dr. Dieter Heermann die Gründung eines wissenschaftsgeleiteten Open-Access-Verlags vor. Ihr Dank galt auch Alt-Direktor Dr. Veit Probst, der als erster Verlagsleiter die strukturellen Grundlagen für die erfolgreiche Entwicklung von heiUP legte. Sowohl Prof. Eitel als auch Dr. Probst nahmen als Ehrengäste am Festakt teil.
Grußwort der Reihenherausgeberin Prof. Ingrid Baumgärtner
Im Anschluss sprach Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner (TU Darmstadt), Herausgeberin der bei heiUP erscheinenden Schriftenreihe „Das Mittelalter: Perspektiven mediävistischer Forschung. Beihefte". Sie erläuterte die Gründe für den Wechsel dieses renommierten Fachorgans an den jungen Heidelberger Universitätsverlag. Neben den in der Regel fünfstelligen Downloadzahlen betonte sie die Bedeutung des zweistufigen Peer-Review-Verfahrens: Zunächst begutachtet der wissenschaftliche Beirat die eingereichten Manuskripte, anschließend erfolgt eine Prüfung durch unabhängige Fachkolleginnen und -kollegen. Gerade in den Geschichtswissenschaften sei zudem eine hochwertige Printausgabe im Print-on-Demand-Verfahren ein wichtiges Element für die Sichtbarkeit und Rezensierbarkeit der Werke, so Baumgärtner.
Festvortrag von Prof. Thomas Maissen
Im Festvortrag „Wie heiUP in mein Leben trat“ schilderte Prof. Dr. Thomas Maissen (Historisches Seminar der Universität Heidelberg) seinen persönlichen Zugang zum Verlag. Entscheidend für die Zusammenarbeit war nicht seine Tätigkeit im Direktorium des in der Gründungsphase entscheidenden Exzellenzclusters „Asia and Europe“ in Heidelberg, sondern Empfehlungen von Pariser Kollegen, als er 2020 Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Paris war. Gemeinsam mit dem Verlagsbeirat und der Geschäftsführerin des Verlags, Dr. Maria Effinger, entwickelte er die Strategie, die „Pariser Historischen Studien“ bei heiUP herauszugeben. Die sehr hohen Aufrufzahlen der Online-Ausgaben bestätigen laut Maissen den Erfolg dieses Weges, wenngleich es gelegentlich unterschiedliche Vorstellungen zur jährlichen Produktion von Monographien zwischen ihm als Institutsdirektor und Veit Probst als damaligem UB-Direktor gegeben habe, wie er augenzwinkernd anmerkte.
Ausblick von Verlagsleiter Dr. Jochen Apel
Zum Abschluss sprach UB-Direktor und Verlagsleiter Dr. Jochen Apel, der die Leitung von heiUP im Jahr 2023 von Dr. Probst übernommen hat. Nach seinem Dank an das Verlagsteam und seine Wegbegleiter:innen skizzierte er die künftige Ausrichtung von heiUP, die die Potenziale des digitalen Publizierens noch stärker in den Blick nehmen wird. In bewusster Abgrenzung zur berühmt gewordenen Polemik „Der Tod des Autors” des französischen Literaturtheoretikers Roland Barthes betonte Apel, dass bei heiUP auch zukünftig die Autorinnen und Autoren im Zentrum stehen – sowohl im Lektorat als auch in Satz, Produktion und Vertrieb. Auch vor dem Hintergrund neuer KI-basierter Schreib- und Rezeptionsformen bleibt das Ziel des Verlags unverändert: exzellente Forschung sichtbar zu machen.
Zehn Jahre heiUP in Zahlen
Seit der Publikation des ersten E-Books im Jahr 2015 hat Heidelberg University Publishing mehr als 150 Monographien, Sammelbände, Lecture Notes und Lehrbücher veröffentlicht. Zudem erscheinen acht Zeitschriften und Handbücher im Programm des Verlags.




