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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

B. Emanzipation und der liberale Geist Heidelbergs (1800 bis 1918) – Der erste jüdische Ordinarius: Gustav Weil



Empfehlungsschreiben Mittermaiers

Brief des Heidelberger Dekans der Juristischen Fakultät und Landtagsabgeordneten Carl Mittermaier an den badischen Innenminister Carl Friedrich Nebenius mit Empfehlung zur Anstellung Gustav Weils als "Unterbibliothekar" an der Universitätsbibliothek: "... daß nach meiner Ueberzeugung der Umstand, daß Weil noch Israelite ist, kein Hinderniß sein kann. Wenn auch die Juden noch nicht den Christen völlig gleichgestellt sind, so bekenne ich mich doch zu der (...) Ansicht, daß die Juden zwar keine Rechte auf Anstellung im Staatsdienste haben, daß aber der Grosherzog nie gehindert ist, Juden als Staatsdiener anzustellen. (...) so steht doch nichts im Wege, den Dr. Weil da anzustellen, wo er keine Gewalt bekömt, wo vielmehr nur seine Gelehrsamkeit entscheidet, die mit der Religion nicht zusamenhängt (...)." Karlsruhe,20. Februar 1838.

Gustav Weil wurde auf Anordnung des Innenministeriums vom 5. März 1838 "ausnahmsweise" mit Staatsdienereigenschaft, d.h. als Beamter, angestellt.


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