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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Papier & Buchdruck. Neuerungen der Buchherstellung im Spätmittelalter



Drucken im Dienste der Kirche

Diese Seite eines Breviers aus Speyer überlebte als Deckel eines anderen Buches. Daher fehlt oben und an der Seite jeweils ein Teil des Textes. Um die Seite in den Deckel des neuen Buches einzuarbeiten, wurden die Seiten entsprechend zugeschnitten und mehrere Seiten aufeinander geklebt. Dies war eine gängige Praxis der Altpapierverwertung.

Vom ursprünglichen Brevier sind neben Leimspuren auch kleine Löcher sichtbar, an denen die Seiten einst zusammengebunden waren. Das Buch fasste die Gebete zusammen, die ein Priester im Bistum Speyer Tag für Tag zu seiner privaten Andacht zu sprechen hatte. Die Speyrer Bischofskirche ließ es im Druck vervielfältigen, um in allen ihr unterstellten Gemeinden für die Einheitlichkeit des Stundengebets zu sorgen. Dies gilt für viele liturgische und theologische Bücher, die häufig in hoher Stückzahl benötigt wurden, so dass sowohl Diözesen als auch Orden für viele frühe Drucker lukrative Auftraggeber waren.


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