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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Papier & Buchdruck. Neuerungen der Buchherstellung im Spätmittelalter



Papierer und Buchdrucker im „Ständebuch“ von Jost Amman und Hans Sachs

Die reiche und bedeutende Handelsstadt Nürnberg gilt nicht nur als Ort der ersten Papiermühle auf deutschem Boden. Zugleich entwickelte sich die Stadt seit dem späten 15. Jahrhundert zu einem der Zentren des frühen Buchdrucks. Selbstverständlich waren der Papiermacher und der Buchdrucker daher unter den Handwerken, die der in Nürnberg ansässige Zeichner und Formschneider Jost Amman in seinem gemeinsam mit dem Schuhmachermeister und Dichter Hans Sachs veröffentlichten „Ständebuch“ im Bild verewigte.

Die in Mittelalter und Früher Neuzeit beliebte Gattung des Ständebuchs war ursprünglich dazu gedacht, die Hierarchie der Gesellschaft von den höchsten weltlichen und geistlichen Herrschern, Kaiser und Papst, bis hinab zum Bettler abzubilden. Die beiden Stadtbürger Amman und Sachs nutzten ihr Werk jedoch vor allem dazu, ihre eigene Lebens- und Arbeitswelt zu porträtieren: Die überwältigende Mehrheit von Ammans 114 Holzschnitten wie der begleitenden Verse von Sachs ist typisch städtischen Berufsständen ihrer Zeit gewidmet. Bis heute oft reproduziert, geben Ammans Bilder detaillierten Einblick in die Werkstätten der Nürnberger Handwerker, zeigen von ihnen genutzte Werkzeuge und Maschinen, typische Arbeitsvorgänge, Rohmaterialien und fertige Produkte.


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