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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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II. Schicksale der Handschrift

Karl Lachmann (Hrsg.): Die Gedichte Walthers von der Vogelweide, Berlin: Reimer, 1827

Karl Lachmanns textkritische Walther-Edition

Eine große Zahl von Ausgaben mittelhochdeutscher ‚Klassiker’, etwa von Wolfram von Eschenbach oder hier von Walther von der Vogelweide, gehen auch heute noch auf Karl Lachmanns Editionen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück.

Karl Lachmann (1793-1851) war Professor für lateinische und deutsche Philologie in Königsberg und Berlin. Das in der Altphilologie entwickelte Instrumentarium kritischer Textedition übertrug er auf die altdeutschen Texte, so dass sich seine wissenschaftliche Arbeit von den Methoden der Textbetrachtung seiner romantischen Freunde Uhland sowie Jacob und Wilhelm Grimm unterschied. Den Codex Manesse konnte Lachmann nicht selbst in Augenschein nehmen, er musste sich mit Niederschriften aus zweiter Hand begnügen. Daher gab Lachmann seiner Edition eine Verskonkordanz zu Bodmers „Sammlung von Minnesingern”. Heute wird jedes Walther-Lied nach Lachmanns Edition zitiert. Das hier präsentierte berühmte „Lindenlied” trägt also nach der Seite und Zeile, mit der es einsetzt, die Kennung L 39,11.

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