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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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B. Emanzipation und der liberale Geist Heidelbergs (1800 bis 1918) – Anziehung auf Osteuropa und Ausstrahlung nach Palästina: Studenten (II)



Fotografie Saul Tschernichowsky

Saul Tschernichowsky: geboren 1875 in Michailowka (Russland), Besuch einer hebräischen und russischen Schule, 1890 Übersiedlung nach Odessa, Bekanntschaft mit Zionisten und hebräischen Dichtern, erste Gedichte 1892, Studium der Medizin in Heidelberg (1899–1903) und Lausanne (1905), Rückkehr nach Russland, im Ersten Weltkrieg Tätigkeit als Armeearzt, 1923 Schriftsteller und Übersetzer in Berlin, 1931 Auswanderung nach Palästina, seitdem Schularzt in Tel Aviv, 1943 dort gestorben.

Saul Tschernichowsky ist neben dem ebenfalls aus Russland stammenden Chaim Nachman Bialik einer der wichtigen Vertreter der hebräischen Kulturrenaissance und Erneuerer der hebräischen Sprache. Im Mittelpunkt seiner Werke stehen einerseits das hellenistische Schönheitsideal und die Götter des Altertums sowie andererseits die Alltagswelt der Juden seiner russischen Heimat. Die Übertragung der jüdischen Existenz im ländlichen Südrussland in die hebräische Dichtung war Tschernichowskys besonderes Verdienst.


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