Navigation überspringen
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

B. Emanzipation und der liberale Geist Heidelbergs (1800 bis 1918) – Anziehung auf Osteuropa und Ausstrahlung nach Palästina: Studenten (II)



Fotografie Joseph Klausner

Joseph Klausner: geboren 1874 in Olkienik (Litauen), 1897–1902 Studium der Semitischen Philologie, Philosophie und Neueren Geschichte an der Universität Heidelberg, 1903 Promotion mit dem Thema "Die messianischen Vorstellungen des jüdischen Volkes im Zeitalter der Tannaiten", 1907 Professor für Geschichte des Orients an der Universität Odessa, 1919 Übersiedlung nach Jerusalem, Präsident der Akademie der Hebräischen Sprache, 1944 Professor für Jüdische Geschichte und Literatur an der Hebräischen Universität, 1949 Gegenkandidat von Chaim Weizmann bei der Präsidentschaftswahl, 1958 in Jerusalem gestorben. Er ist der Großonkel von Amos Oz (geboren 1939), einem der bedeutendsten Schriftsteller Israels.

Joseph Klausner erhielt seine geistige Prägung in Odessa, dem südrussischen Zentrum der modernen jüdischen Kultur, wo er seit seinem zehnten Lebensjahr lebte. Im Jahr des Ersten Zionistischen Weltkongresses, dessen Teilnehmer er war, bezog er die Universität Heidelberg und engagierte sich als Student in der zionistischen Bewegung. Sein besonderes Interesse galt der modernen hebräischen Literatur, die er durch seine Forschungen und als langjähriger Herausgeber der Zeitschrift Ha-Shiloah (1896–1926) beförderte. Bekannt wurde Joseph Klausner als Religionswissenschaftler. Als Jesus-Forscher ebnete er den Weg für christliche Studien in der jüdischen Wissenschaft.


zum Seitenanfang