Navigation überspringen
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

Papier & Buchdruck. Neuerungen der Buchherstellung im Spätmittelalter


Leinen

Vor der Erfindung des Holzschliffs zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren Lumpen der hauptsächliche Rohstoff in der europäischen Papierherstellung. Da der Großteil der Textilien bis zu dieser Zeit aus Leinwand gefertigt wurde, machten Leinenlumpen dabei den größten Anteil aus.

Aus der Leinenpflanze, auch Flachs genannt, wurde in einem aufwändigen Verfahren Garn hergestellt, das dann zu Leinwand verwoben wurde. Aus dieser Leinwand wurden vor allem Kleider, Bett- und Tischwäsche sowie Zeltplanen hergestellt. Waren diese Textilien alt und abgetragen, wurden sie in der Papierproduktion wiederverwertet. Papier aus Leinenlumpen war also ein Recycling-Produkt. Prinzipiell kann Papier auch aus den frischen Leinenfasern hergestellt werden. Allerdings sind aus der europäischen Papierherstellung im Mittelalter und der Frühen Neuzeit keine Papiere aus frischen Flachsfasern bekannt.


zum Seitenanfang