Papier & Buchdruck. Neuerungen der Buchherstellung im Spätmittelalter
Der Papiermaulbeerbaum
Der Rindenbast des Papiermaulbeerbaums wurde in China schon um 100 v. Chr. zur Papierherstellung verwendet. Noch heute werden in Japan und China handgeschöpfte Papiere aus der Borke dieses Baumes gewonnen.
Der Papiermaulbeerbaum ist vor allem in China, Thailand, Korea und Vietnam beheimatet. In Mitteleuropa hingegen kommt er nur als Zierpflanze vor. Sein Bast wird besonders in der japanischen Papierherstellung geschätzt: Kozo ist einer der drei wichtigsten Rohstoffe für Papier. Zur Aufbereitung der Fasern wird die Rinde des Papiermaulbeerbaumes geschält, gekocht, gewaschen und anschließend gedroschen. Bereits im 14. Jahrhundert beschrieb der Venezianer Marco Polo, der wohl berühmteste Chinareisende des Mittelalters, dieses Verfahren der Papierherstellung.
a) Colored Gampi and Kozo Paper / Papier aus gefärbten Papiermaulbeerbaum- und Seidelbastfasern. Fred Siegenthaler: Strange Papers. A collection of the world‘s rarest handmade papers, Muttenz 1987, Nr. 9.1
UB Heidelberg, 91 G 47 KDR
b) getrockneter Maulbeerbaumbast