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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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II. Geschichte der Anatomie in Heidelberg im 19. und frühen 20. Jahrhundert

Die Anatomie im Gebäude des ehemaligen Dominikanerklosters (1805–1849)

Nach der Reorganisation der Universität durch Großherzog Karl Friedrich von Baden (1728–1811) erfolgte 1805 die Einrichtung des ersten Lehrstuhls für Anatomie in Heidelberg. Ordinarius Fidelis Ackermann unterrichtete nun im neu gegründeten Anatomischen Institut, welches sich im 1725 erbauten, säkularisierten Dominikanerkloster befand. 1804 hatte der Großherzog das Klosterarreal zwischen Hauptstrasse, Brunnen- und Ziegelgasse gekauft.

Die Dominikanerkirche hatte man horizontal und vertikal unterteilt. Im Erdgeschoss des Kirchenschiffs brachte Ackermann den Sektionssaal, die Lehrpräparate, das Labor und die Leichenkammer unter, im Chor der Kirche richtete er das Anatomische Theater ein. Die übrigen Räume teilten sich die Sternwarte sowie das Chemische und das Botanische Institut.

1834 beschrieb der Mineraloge Carl Cäsar von Leonhard (1779–1862) im ersten Band seines „Fremdenbuchs für Heidelberg und die Umgegend“ (b) die Geschichte und Ausstattung des Anatomischen Theaters sowie die Anatomische Sammlung (vgl. Exponat IV.6). Er äußerte sich unter anderem detailliert zum baulichen Zustand des Hauses und notierte: „Nach dem Urtheile fremder Gelehrten vom Fache gehört sie zu den ausgezeichnetsten und am zweckmässigsten eingerichteten Deutschlands.“

Weiter heißt es dort: „Der Secir-Saal ist während des Winter-Kurses von Morgens 8 Uhr bis Abends 4 Uhr den Studirenden geöffnet, die sich hier unter der Aufsicht und Leitung des Direktors und Prosektors im Präpariren menschlicher und thierischer Körper üben.“

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