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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

Rückblick: 625 Jahre Forschung und Lehre an der Ruperto Carola

Motivbild zur Virtuellen AusstellungEine Ausstellung der Universitätsbibliothek Heidelberg zum 625. Jubiläum
der Universität Heidelberg.

(http://ausstellung625uni2011.uni-hd.de)

Ausstellung in der Universitätsbibliothek Heidelberg
vom 20. April bis 4. Dezember 2011
geöffnet täglich 10-18 Uhr
an Feiertagen geschlossen.

Die Ausstellung „625 Jahre Forschung und Lehre an der Ruperto Carola” gibt Einblick in die Wissenschaftsgeschichte der Universität Heidelberg von ihren Anfängen bis heute.

Replik der Gründungsurkunde der Universität Heidelberg mit vier Wachssiegeln
Replik der Gründungsurkunde
der Heidelberger Universität (UAH)

Am 23. Oktober 1385 unterzeichnete Papst Urban VI. das Gründungsprivileg der heute ältesten deutschen Hochschule. Mehr noch als bei den zuvor in Prag und Wien etablierten Universitäten erging die Genehmigung, hier ein studium generale nach dem Vorbild der Pariser Sorbonne anzubieten. Die so geschaffene Volluniversität umfasste von Beginn an die Artistenfakultät und die Hohen Schulen Theologie, Jurisprudenz und Medizin. Am 18. Oktober 1386 eröffnete die Hochschule mit einer feierlichen Messe, am Tag darauf wurde der Lehrbetrieb aufgenommen.

Anlass für die Gründung war das Schisma von 1378 gewesen, als zum römischen Papst, den die Kurpfalz unterstützte, von französischer Seite ein Gegenpapst gewählt wurde. Den Studenten aus Deutschland wurde der Zugang zur Sorbonne verwehrt und zahlreiche Gelehrte wanderten aus Paris ab. So kam auch Marsilius von Inghen nach Heidelberg, der maßgeblich an der Einrichtung der Hochschule beteiligt war und auch deren Gründungsrektor wurde.

Durch die enge Verbindung mit dem kurpfälzischen Hof und die fruchtbare Auseinandersetzung mit dem Humanismus und der Reformation erreichte die Universität im 15. und 16. Jahrhundert eine erste Blüte. In der pfälzischen Residenzstadt war mit der Hochschulgründung ein geistig kulturelles Zentrum entstanden, in dem Gelehrte auch für Belange des Hofes ausgebildet werden konnten. Die Beziehungen und gegenseitigen Abhängigkeiten von Hof und Universität, die seit der Gründung der Hochschule 1386 bestanden, waren vielfältig. Handschriften, Inkunabeln und frühe Druckschriften aus den reichen Beständen der Universitätsbibliothek veranschaulichen diese Zusammenhänge.

Direkten Einfluss auf die Universität und vor allem auf die dort gelehrten Inhalte nahmen die Landesherren im Zusammenhang mit den Statuten und Reformationen – also den verbindlichen Neuregelungen –, die unter ihrem Namen durchgeführt wurden. So erließ Kurfürst Friedrich I. 1452 eine Statutenreform, die neben der bislang einzig gelehrten philosophischen Schule des Nominalismus auch die des Realismus zuließ. Eine weitere Änderung, die über mehr als zwei Jahrhunderte Bestand hatte, vollzog sich 1558 unter Kurfürst Ottheinrich. Er hatte 1556 in der Kurpfalz bereits die Reformation eingeführt. Unter Mitarbeit von Philipp Melanchthon gab er der Universität neue Statuten, die diese endgültig von einer kirchlich-scholastischen Institution zur modernen, evangelisch geprägten, landesherrlichen Hochschule machten.

Emblem 'Semper apertus': Stehender Löwe vor Heidelberger Stadtansicht
Der pfälzische Löwe mit dem
Leitspruch der Heidelberger
Universität: Semper apertus
(Julius Wilhelm Zincgref, 1619)

Nach einer Phase des Niedergangs gelang mit dem Übergang an das Land Baden im frühen 19. Jahrhundert der erneute Aufschwung, der sich bis heute im anhaltenden Erfolg und in der internationalen Ausstrahlung der Universität manifestiert.

Am Beispiel herausragender Forscherpersönlichkeiten wie z.B. Robert Bunsen, Alfred Weber, Gustav Radbruch oder Karl Hampe wird die seit Jahrhunderten währende Exzellenz der in Heidelberg geleisteten Forschungen anschaulich dargestellt. Dabei präsentiert die Ausstellung fächerübergreifend alle Fakultäten, so dass die Vielfalt der an der Ruperto Carola betriebenen Geistes- und Naturwissenschaften deutlich wird.

In diesem Umfeld präsentiert sich auch die Universitätsbibliothek. Sie ist eine zentrale Einrichtung im Gefüge der Gesamtuniversität: Sie stellt die erforderliche Literatur in gedruckter und elektronischer Form bereit und ist in nationalen und internationalen Drittmittelprojekten auch in der Forschung aktiv. In ihren reichen historischen Sammlungen werden nicht nur mittelalterliche Handschriften sondern auch Nachlässe bedeutender Heidelberger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen archiviert.

Zur Ausstellung erscheint kein Katalog.

Kontakt

Universitätsbibliothek Heidelberg
Brief Dr. Maria Effinger
Tel. 06221-54-3561
Brief Dr. Karin Zimmermann
Tel. 06221-54-2592

Impressum

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