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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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II. Karl Hampe (1869-1936)



Hampes Kriegstagebuch der Jahre 1914 bis 1919

In 12 Bänden dokumentierte Karl Hampe die Zeit des Ersten Weltkriegs von Tag zu Tag. Neben detaillierten Darstellungen der politischen, militärischen und sozialen Verhältnisse berichtete er ausdrücklich auch über den Heidelberger Alltag und lieferte so ein anschauliches Bild der Lebensumstände, die mehr und mehr vom Krieg geprägt wurden.

Hampes tägliche Aufzeichnungen beginnen mit dem Eintrag zum 2. August 1914, dem Tag nach der deutschen Kriegserklärung an das zaristische Russland, und enden am 29. Juni 1919, dem Tag nach der Unterzeichnung des Versailler Vertrags. Danach folgen rückblickende Kommentare, die mit einem Resümee zum Kapp-Lüttwitz-Putsch (1920) schließen. Drei Themenbereiche waren für den Verfasser von besonderer Bedeutung und wurden in den Tagebucheinträgen meist nacheinander abgearbeitet: sein akademisches Umfeld, Krieg und Politik sowie der an der Heimatfront erlebte Alltag. Deutlich lässt sich an den Einträgen der Wandel in Hampes Einstellung zum Krieg ablesen: Er war für sich den bitteren Weg gegangen und hatte den Wandel vom Monarchisten aus Überzeugung zum Republikaner aus Vernunft vollzogen.

Persönliche Einträge machen deutlich, dass Hampe nie an eine Veröffentlichung des Tagebuchs gedacht hatte. Seit 2004 liegt eine kritische Edition durch die Historiker Folker Reichert und Eike Wolgast vor und bietet den Text nun in einer vorbildlich aufgearbeiteten und leicht zugänglichen Form.


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