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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Theodor Ludwig Wilhelm Bischoff (1835-1843)

Portrait
© Universitätsarchiv Heidelberg

Am 28.10.1807 wurde Theodor Ludwig Wilhelm Bischoff in Hannover geboren. Er studierte ab 1826 Naturwissenschaften in Bonn und wurde dort 1829 mit einem botanischen Thema zum Dr. phil. promoviert. 1830 ging er nach Heidelberg, um dort Medizin zu studieren.

1832 bekam Bischoff seinen medizinischen Doktortitel mit der Arbeit „De Nervi Accessorii Willisii Anatomia et Physiologia“ verliehen. Seine erste Assistentenstelle bekleidete er nach dem Staatsexamen in der Berliner Universitäts-Entbindungsanstalt, 1834 habilitierte er sich mit dem Thema „Beiträge zur Lehre von den Eihüllen des menschlichen Fötus“ in Bonn. Im darauf folgenden Jahr wurde er als Dozent für vergleichende und pathologische Anatomie nach Heidelberg berufen und 1836 zum außerordentlichen Professor ernannt.

1837 publizierte Bischoff Untersuchungen zur Atemtheorie in welchen er die freie Kohlensäure und den Sauerstoff im Blut nachwies. Im September 1837 starb Vincenz Fohmann, der Schwiegersohn und ehemalige Prosektor von Friedrich Tiedemann, an einer Quecksilbervergiftung in Brüssel. Die nun verwitwete Tochter Cunigunda Tiedemann kam zurück nach Heidelberg und heiratete im April 1839 Theodor Bischoff.

1843 wechselte er an die Universität Giessen und wurde zum ordentlichen Professor für Anatomie und Physiologie befördert. Hier gründete er ein neues anatomisch-physiologisches Institut und führte physiologische Experimente durch, für die er 1844 den Sömmerringpreis verliehen bekam. Nach zehnjähriger Tätigkeit daselbst wurde er 1854 als ordentlicher Professor der Anatomie und Physiologie nach München berufen. Entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen am Hund, am Meerschweinchen, Reh, Fuchs, Marder und Wiesel sollten ihn bekannt machen, bis er 1878 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzt wurde. Im Dezember 1882 starb er in München an den Folgen einer Darmperforation mit nachfolgender Peritonitis.

Bischoff war nicht nur Forscher sondern auch passionierter Hochschullehrer, der sich jedoch vehement gegen das Studium von Frauen aussprach, da diese seiner Meinung nach „anatomisch“ nicht geeignet seien. Seine Theorie schrieb er 1872 in seiner Abhandlung „Das Studium und die Ausübung der Medicin durch Frauen.“ nieder.


Zu den digitalisierten Werken Theodor Bischoffs


Fragen, Anregungen und Kritik bitte an Dr.sc.hum. Sara Doll

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