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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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BuchDruck – Wandel mit Holzblock und Letter



Sigismundas heimliche Liebe zu Giuscardo

Sigismunda – ein Unikat

Die „Historie der Sigismunda“ stammt aus Boccaccios „Decamerone“. Der Humanist und Literat Niklas von Wyle hat diesen Text und weitere Novellen des italienischen Renaissancehumanismus ins Deutsche übersetzt. Zwischen 1461 und 1478 entstand so eine Sammlung von 18 literarischen Texten. Diese wurde 1478 als „Translationen“ bei Konrad Fyner in Esslingen wohl unter Regie von Niklas von Wyle gedruckt.

Die mit zwölf Holzschnitten ausgestattete Heidelberger Inkunabel ist die Erstauflage der „Historia Sigismunde“. Außerdem ist sie ein Unikum, das offensichtlich auf einer handschriftlichen Textvorlage Wyles basiert. In den folgenden Druckausgaben wurden drucktechnische, textliche und orthographische Fehler der Erstauflage korrigiert. Diese waren vor allem durch Fehlberechnungen der auf die Seiten der Druckbögen zu verteilenden Texte entstanden.

Jede der Translationen ist einem eigenen Mäzen zugedacht, die Novelle von „Sigismunde und Giuscardi“ dem Markgraf Karl von Baden, andere der Pfalzgräfin Mechthild von Rottenburg, den Grafen Ulrich und Eberhard von Württemberg, Margarete von Württemberg und Abt Johannes I. von Salem.

In der „Historia Sigismunde“ wird die unerlaubte Leibe thematisiert: Die früh verwitwete Sigismunda nimmt sich gegen den Willen ihres Vaters den unebenbürtigen Jüngling Giuscardo zum Liebhaber. Bei einem heimlichen Stelldichein in ihrer Kemenate wird die Beziehung entdeckt.

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