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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek


Lebenslauf Ernst Gottmann

1874 Ernst Gottmann wird am 7. August geboren.
1889 Gottmann gründet in der Hauptstraße 100 sein „Portraitgeschäft”.
1899 Heirat mit Lina Schellmann
1901 Mitbegründer der „Heidelberger Fachphotographen-Vereinigung”
1904/1905 Gottmann photographiert die verschiedenen Bauphasen des Neubaus der Heidelberger Universitätsbibliothek.
1906 Umzug in die Bienenstraße 6.
Gottmann hatte hier ein Anwesen gekauft und sich ein Haus errichten lassen, das ganz nach seinen Wünschen entworfen wurde. Im Wohnhaus befand sich auch sein Photostudio „Photogo”.
1907 Großherzog Friedrich II. von Baden verleiht Ernst Gottmann die „Hofwürdigkeit”.
1912 (Juli) Gottmann organisiert und eröffnet die „Allgemeine Deutsche Photographische Ausstellung zu Heidelberg”. Bei dieser Gelegenheit überreicht ihm der badische Großherzog Friedrich II. die Orden des „Zähringer Löwen” und den Württembergischen Friedrichsorden.
1928 Auf dem Heidelberger Schloss gründet Gottmann die bekannte „Schloßphotographie”, die bis 1977/78 in Familienbesitz blieb. Mit der „Schloßphotographie” hatte Gottmann eine Marktlücke entdeckt. Vereine und Reisegruppen ließen sich gerne vor historischer Kulisse ablichten.
1932 Tod Ernst Gottmanns
Bereits 1928 hatte sein Sohn, Ernst Gottmann jun. (1901-1969), das Geschäft übernommen. Dieses blieb noch bis 1971 in Familienbesitz.

(Quelle: Gercke, Hans [Hrsg.]: Beruf: Photograph in Heidelberg. Ernst Gottmann sen. & jun. 1895-1955. Frankfurt (Main) : Fricke, 1980)

In seinen Bildern hat uns der Heidelberger Photograph Ernst Gottmann senior (1874-1932) Personen und Geschehnisse seiner Zeit überliefert.

Gottmanns eigentliches Spezialgebiet war die Porträtphotographie. Seine Kunden stammten aus den „besseren” Kreisen des Heidelberger Bürgertums, zu denen er selbst Zugang hatte. Seine Persönlichkeit wird uns geschildert als „gewandt(er), liebenswürdig(er) ... Mann der in besten Kreisen verkehrte, Mitglied von „Schlaraffia” und „Räuberhöhle” war und außerordentlich interessiert an künstlerischen Aktivitäten. Zu seinen Bekannten gehörten Künstler und Architekten, Schauspieler, Wissenschaftler und Denkmalpfleger”.

Weiterer Arbeitsschwerpunkt Gottmanns war die Architekturphotographie. Aus Sicht der Universitätsbibliothek Heidelberg besonders interessant sind die 52 Originalaufnahmen, die sogenannten „Gottmann'schen Tafeln”, in denen er in den Jahren 1904/1905 die Bauarbeiten während der verschiedenen Bauphasen am Neubau der Bibliothek für die Nachwelt festgehalten hat.

Erhalten geblieben sind uns aber auch andere photographische Zeugnisse seines Schaffens wie Aufnahmen aktueller Ereignisse, Werbe- und Industriephotos. Da Gottmann persönlich sehr an Kunst und historischen Forschungen interessiert war, übernahm er auch die Reproduktion von Kunstwerken. So stammt ein Teil der Bebilderung des Kunstdenkmäler-Inventars von Adolf Oechelhäuser aus seinem Atelier, das sich seit 1906 in der Bienenstraße befand.

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