Der Simpl: Kunst-Karikatur-Kritik – digital
Der Simpl erschien erstmals unter US-Lizenz am 28. März 1946 im Münchner W. E. Freitag Verlag. Herausgeber war Willi Ernst Freitag, als Chefredakteur fungierte Markus Schrimpf. Die Wahl des Titels, aber auch Format und Aufmachung stehen in direkter Tradition des Simplicissimus. Die politische Ausrichtung war jedoch antifaschistisch, antimilitaristisch und antinationalistisch. Auch die katholische Kirche tauchte häufig als Zielscheibe der Kritik auf.
Im Geleitwort der 1. Ausgabe heißt es: „Wo wieder anfangen? Nach so viel Lüge. Wo wieder das wahre Wort finden? Das wahre Wort für Menschen, die so allein geblieben sind, wie wir. Es muß anders werden, wie es bisher war, das spüren wir. Aber wie? Wir finden die Form noch nicht, in der wir uns zeigen könnten. Nur das eine wissen wir bestimmt: keine Lüge mehr!”
Mitarbeiter der ersten Ausgabe waren u.a. Henry Meyer-Brockmann, Rudolf Schlichter, Otto Dix und Erich Kästner. Nach und nach kamen auch Mitarbeiter des alten Simplicissimus hinzu; die politische Grundhaltung des Blattes änderte sich dadurch jedoch nicht. Im Juni 1949 ergänzte Ernst Maria Lang die Gruppe der Hauptkarikaturisten. Aus wirtschaftlichen Gründen stellte der Simpl im März 1950 das Erscheinen ein.
Der Simpl: Kunst-Karikatur-Kritik
Weiterführende Literatur
- Hofmann, Karl Ludwig / Präger, Christmut: „Ulenspiegel”, „Wespennest” und „Simpl”. Drei satirische Zeitschriften in der Nachkriegszeit, in: Zwischen Krieg und Frieden. Gegenständliche und realistische Tendenzen in der Kunst nach 45, hrsg. vom Frankfurter Kunstverein, Berlin 1980, S. 47-57