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Das Kunstgewerbe: illustrierte Halbmonatsschau

Die Zeitschrift Das Kunstgewerbe erschien von Oktober 1890 bis Juni 1895 jeweils zum Anfang und zur Mitte eines Monats vierzehntägig beim Georg Callwey Verlag in München. Die einzelnen Ausgaben hatten einen Umfang von 10 Seiten und eine überschaubare Anzahl von Abbildungen, dafür waren die Seiten oft mit schmückenden Rahmen und Ornamenten gestaltet.

Die meisten Textbeiträge stammten aus der Feder des Schriftstellers Ferdinand Avenarius und des Kunsthistorikers Paul Schumann. Beide waren zudem Gründer des Dürerbundes und der Zeitschrift Der Kunstwart, die sich der Kunst, Literatur, Musik, dem Theater und aktuellen Kulturbetrieb widmete. Schumann war außerdem Mitglied des Deutschen Werkbundes und befürwortete eine Ästhetik der Sachlichkeit im Kunsthandwerk und in der Architektur. Im Leitartikel zur ersten Ausgabe von Das Kunstgewerbe, der mit „Was wollen wir?“ überschrieben war, formulierten die Herausgeber die Zielsetzungen des neuen Blatts und beklagten, dass das Kunstgewerbe im industriellen Zeitalter immer mehr aus der Mode kam. Anspruch des Blattes war, der Gattung neue Impulse zu geben und eine Handelsplattform zu bieten. Der niedrige Quartalspreis von 1 Mark sollte laut Leitartikel dafür sorgen, dass die Zeitschrift „vom Anfang an in mehr Hände komme.“ Das Blatt enthielt u.a. praktische Anleitungen, Mustervorlagen, Rezensionen, Handelsberichte und behandelte allgemeine ästhetische Fragen zum Kunstgewerbe.

Weitere bedeutende Autoren waren u.a. der Architekt und Maler Hans Eduard von Berlepsch, der Grafiker und Literat Georg Bötticher, der Kunsthistoriker Jacob von Falke, der Illustrator Fedor Flinzer, der Architekt und Kunsthistoriker Cornelius Gurlitt, der Direktor der Dresdner Kunstgewerbeschule und des Kunstgewerbemuseums Carl Graff, der Volkswirtschaftler und Publizist Georg Hirth und der Kunsthistoriker Woldemar von Seidlitz.

Weiterführende Literatur

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