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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Carl Wilhelm Ludwig Bruch (1819-1884)

Foto: Carl Wilhelm Ludwig Bruch
Bildnachweis:
Universitätsbibliothek Basel

Carl Wilhelm Ludwig Bruch wurde am 1.5.1819 in Mainz geboren. Er studierte ab 1837 in Berlin und Gießen Medizin, wo er 1842 auch promovierte. Im Jahr 1844 kam er nach Heidelberg, um Tiedemann in der Lehre zu unterstützen.

Er las die allgemeine Anatomie, pathologische Anatomie, Embryologie und unterrichtete das damals noch junge Fach der Mikroskopie. Bruch wollte sich rasch habilitieren und reichte eine auf Deutsch geschriebene Arbeit über eine Membran im Auge ein.

Im Januar 1845 teilte ihm die Universität mit, dass seine Arbeit über die später nach ihm benannte Bruch Membran umgeändert werden müsse, da er sie gegen die damaligen gesetzlichen Bestimmungen nicht in lateinischer Sprache verfasste. Anstatt die Arbeit zu übersetzen, habilitierte Bruch jedoch nur einen Monat später mit einer Arbeit über die Totenstarrre. Er schloss diese und die dazu gehörige Probevorlesung jeweils mit Summa cum laude ab.

Die Bruch Membran findet noch heute in den Anatomie Lehrbüchern Erwähnung und benennt eine dünne, elastische Membran auf der Innenseite der Aderhaut des Auges. 1850 ging er als ordentlicher Professor nach Basel, wechselte aber nach 5 Jahren wieder nach Gießen, an den Ursprung seiner wissenschaftlichen Karriere. Bereits im Jahr 1860, nur 5 Jahre nach seiner Berufung musste er im Alter von 41 Jahren krankheitsbedingt in den Ruhestand gehen.

Er zog sich jedoch nicht ganz aus der Wissenschaft zurück, sondern hielt freiwillig Vorlesungen für die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, in der auch sein Frankfurter Freund, der Anatom Johann Christian Lucae beteiligt war. Bruch verstarb am 4.1.1884 an einem unbekannten Nervenleiden in einer Irrenanstalt in Heppenheim.


Zu den digitalisierten Werken Carl Wilhelm Ludwig Bruchs


Fragen, Anregungen und Kritik bitte an Dr.sc.hum. Sara Doll

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