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16.11.2023Vitrinenausstellung zur Bibliotheca Palatina

Mutter aller Bibliotheken

Die Bibliotheca Palatina war aufgrund der Fülle ihrer Bestände und der Exzeptionalität ihrer Spitzenstücke in ihrer Blütezeit zu Beginn des 17. Jahrhunderts die bedeutendste Bibliothek nördlich der Alpen. Zur Mitte des 16. Jahrhunderts hatte Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz die Sammlungen der Stiftsbibliothek der Heiliggeistkirche, der Schlossbibliothek sowie der Universität zu einer Bibliothek zusammengeführt und auf den Emporen der Heiliggeistkirche zugänglich gemacht. Die gesamte Bibliothek umfasste rund 3.700 Hand- und 13.000 Druckschriften aller zu dieser Zeit bedeutenden Fachgebiete und Sprachen.

Nachdem sie während des Dreißigjährigen Krieges nach Rom verschleppt worden waren, blieben zahlreiche Versuche, Teile der Sammlung zurückzuholen, erfolglos. Erst 1816, im Zuge der Friedensverhandlungen nach den Napoleonischen Kriegen, gelangten die deutschsprachigen Handschriften zurück nach Heidelberg. Auch der Codex Manesse, die große Heidelberger Liederhandschrift, befindet sich seit 1888 wieder im Besitz der Universitätsbibliothek.

Die Schaufensterausstellung "Bibliotheca Palatina - Mutter aller Bibliotheken" gibt einen Überblick über die Sammlung, indem sie einzelne Bereiche in den Fokus rückt. Im Mittelpunkt stehen die Vielfalt der Sprachen (Vitrine 1), die Schrifttypen (Vitrine 2), besondere Erscheinungsformen (Vitrine 3) und die wissenschaftliche Beschreibung der Handschriften im Laufe der Zeit (Vitrine 4).

Sie finden die Vitrinen im Erdgeschoss der Hauptbibliothek in der Altstadt zur Ausleihtheke hin (Vitrinen 1 und 2) und zum Handschriftenlesesaal hin (Vitrinen 3 und 4). Neben den thematischen Schwerpunkten werden ausgewählte Spitzenstücke wie der Sachsenspiegel, das Rolandslied oder die Josua-Rolle als Faksimiles präsentiert.

Die Ausstellung kann während der regulären Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek besichtigt werden.