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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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I. Warum zeichnen?

Seit dem späten 16. Jahrhundert ist der Gebrauch von Medaillen in der spezifischen Form von ehrenvollen Preisen bezeugt, zunächst in Bildungsanstalten, wie 1593 in Basel, später in Akademien, die Wissenschaften und Künsten gewidmet waren.

Die Medaille von Fréderic Vernon wurde 1895 an Eduard Tisserand für technisches Zeichnen in Paris verliehen. Darauf ist eine Anzahl an Gegenständen aus der Atelierwelt zu sehen: als Zentralmotiv eine große Staffelei, daneben, eher verstreut als klar arrangiert, ein Arsenal an Mappen und zwei Hocker. Im Hintergrund einer anmutigen Künstlerin und der Skulptur eines fragmentierten nackten Jünglings eröffnet das nuancierte Relief neue Deutungsräume.
Die Medaille von Louis Alexandre Bottée bekam 1897 derselbe Eduard Tisserand für seinen Zeichenunterricht für Kinder. Ganz programmatisch sind darauf zwei Kinder im Grundschulalter vor einer Staffelei versammelt. Ein zentrales Studienobjekt fehlt ihnen. Die Inspiration kommt nun vielmehr von hinten, nämlich in Gestalt der Geschichte. Die an ihrer Mauerkrone erkennbare Stadtgöttin von Paris ist hinzugetreten und zeichnet mit einem Stift Dinge, welche den Kindern, an ihren Mienen zu erkennen, wohl gefallen.

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