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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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IV. Die Macht der Minne

Anleitung zur Minne und Mäßigkeit in einem Hausbuch, 1560‒1570/71

Anleitung zur Minne und Mäßigkeit in einem Hausbuch, 1560-1570/71

Anleitung zur Minne und Mäßigkeit

Die Liebe geht in Form von Rezepten und Anweisungen in medizinische Fachschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ein: Man soll zum Beispiel nicht direkt nach dem Essen lieben, nicht im Bad oder kurz danach, auch nicht nach dem Erbrechen. Wer die Ruhr hat, aber auch wer sich zur Ader lassen will, soll die Minne meiden.

Bl. 255v: Merck die [unmäßige Minne] bringt dem leib gar grossen schaden vnd allen adern, vnd macht die hendt bidtmen [verursacht zittrige Hände], sie machtt auch fauls bluth vnd benimptt das gehör [schädigt das Gehör], sie Nimbtt auch dem leib all sein krafft vnd Natturliche hitz, vnd bringt den todtt vnd zeucht auch auß das Marckh auß den beinen vnd auß den armen.

Bl. 256r (Mitte): Die rechte [maßvolle], Minne Merckh die ist vmb Mitternacht, wan so ist die speiß woll verdewtt, biß vff den Morgen, vnd Nach Morgens essen zeit, biß vff vesper zeit, so hatt sich aber die speiß woll geseztt, vff den grundt, des Magens.

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