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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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IV. Die Macht der Minne

Das Minneversprechen Gaweins im „Parzival”, um 1443‒1446

Das Minneversprechen Gaweins im „Parzival”, um 1443‒1446

Die Gegenseitigkeit der Liebe

Die Herzogin Orgeluse verpflichtet den Artusritter Gawein zum Minnedienst. Das Paar reicht sich die Hände und symbolisiert so die Gegenseitigkeit ihrer Bindung. Der Ritter verspricht, seiner Dame zu dienen und um sie zu werben, und erhofft sich dafür als Lohn die Gunst der Frau

Abweichend vom Eindruck einer idealen Verbindung, den die Zeichnung erweckt, vermittelt der Parzival-Roman ein negatives Bild der Orgeluse als Minneherrin: Sie bedient sich mehrerer Ritter, um ihren ermordeten Ehemann zu rächen. Gawein verkörpert darin das Idealbild eines Ritters: Er kann durch seinen treuen Minnedienst das durch Rachegedanken verbitterte Herz Orgeluses heilen und sie vom ritterlichen Ideal der gegenseitigen Liebe überzeugen.

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