Navigation überspringen
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

III. Die Entdeckung der höfischen Liebe

Die Hochzeitsnacht Brünhilds und Gunthers

Die Hochzeitsnacht Brünhilds und Gunthers

Die unhöfischen Kräfte der Brunhilde

Die Ehe zwischen der isländischen Königin Brünhilde und dem Burgunderkönig Gunther beginnt unhöfisch: Brünhilde, die – solange sie Jungfrau ist – übernatürliche Kräfte hat, will nur den zum Gatten nehmen, der sie im Wettkampf besiegt. Gunther kann sie nur mit List überwältigen, indem ihm Siegfried unter der Tarnkappe verborgen zu Hilfe eilt.

Selbst in der Hochzeitsnacht muss Gunther weiterkämpfen, als die misstrauische Brünhild sich ihm verweigert: „Um sie sich gefügig zu machen, rang er mit ihr und zerrte an ihrem Hemd”, erklärt der Nibelungendichter (Str. 588). Auch diesmal bezwingt Brünhilde ihn leichthändig. Sie fesselt ihn mit ihrem Gürtel und hängt ihn kurzerhand an die Wand. Im Bild ist der Moment festgehalten, wie die Triumphierende noch einen Blick auf ihren gedemütigten Gatten wirft, bevor sie sich zum Bett wendet und seelenruhig einschläft.

Digitales Faksimile

zum Seitenanfang