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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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B. Emanzipation und der liberale Geist Heidelbergs (1800 bis 1918) – Jüdische Studenten: Zahlen und Organisationen



Semesterbericht der Badenia von 1895

Titelseite des Berichts der freien Verbindung "Badenia" über das Sommersemester 1895 mit den Namen der Mitglieder.

Die Badenia wurde 1890 von den Studenten Max Mainzer, Max Oppenheimer und Moritz Marxheimer nach dem Vorbild der ältesten jüdischen Verbindung "Viadrina Breslau" (seit 1886) gegründet. Die Badenia orientierte sich in ihrem Auftreten an nichtjüdischen Korporationen, trug Couleur und Waffen und pflegte traditionell-studentisches Brauchtum. In ihren Statuten definierten sich die Mitglieder der Badenia als deutsche Studenten jüdischen Glaubens und vertraten die Forderung nach der Integration der Juden in die deutsche Gesellschaft. Ihr Zusammenschluss sollte das selbstbewusste Eintreten für das Judentum innerhalb der Studentenschaft sowie die Abwehr antisemitischer Angriffe ermöglichen. Nach tätlichen Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern der Badenia und nichtjüdischen Korporierten wurde die erste jüdische Verbindung im Juli 1902 vom Akademischen Disziplinaramt suspendiert.

Die bereits im Januar 1902 gegründete Wissenschaftliche Verbindung Bavaria orientierte sich an den Zielen der Badenia. Sie wurde eine der mitgliederstärksten Korporationen und bestand bis 1933.


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