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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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B. Emanzipation und der liberale Geist Heidelbergs (1800 bis 1918) – Ein neo-orthodoxer Rabbiner und die ersten Frauen an der Universität: Studenten (III)



Fotografie Joseph Carlebach

Joseph Carlebach: geboren 1883 in Lübeck, 1901–1905 Studium der Naturwissenschaften und Mathematik in Berlin, gleichzeitig Ausbildung am dortigen orthodoxen Rabbinerseminar, 1905–1907 Lehrer an der Lemel-Schule in Jerusalem, 1907–1908 Fortsetzung der Studien in Berlin, 1909 Promotion an der Universität Heidelberg in den Fächern Mathematik, Physik und Hebräisch, 1914 Rabbinatsordination, 1914–1918 Kulturoffizier in Litauen, 1921 Rektor der Talmud-Tora-Realschule in Hamburg, 1925 Oberrabbiner der Hochdeutschen Israeliten-Gemeinde in Altona, 1936 Berufung zum Hamburger Oberrabbiner, Dezember 1941 Deportation ins Konzentrationslager Jungfernhof bei Riga, dort im März 1942 umgebracht.

Joseph Carlebach ist einer der bedeutendsten Vertreter der jüdischen Orthodoxie in Deutschland. Auch als Theologe, Naturwissenschaftler, Reformpädagoge, Philosoph und Schriftsteller prägte er das jüdische Leben und trug viel zu dessen Selbstbehauptung bei. Sein ältester Sohn Julius wurde Professor für Soziologie und übernahm 1989 (bis 1997) das Amt des Rektors der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. Seine Tochter Miriam Gillis-Carlebach gründete 1992 das Joseph-Carlebach-Institut an der Bar-Ilan-Universität in Tel Aviv. Unter ihrer Leitung widmet sich das Institut dem Werk Joseph Carlebachs sowie der Erforschung des jüdischen Lebens in Deutschland.


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