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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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III. „Dies Arbeiten selbst ist etwas so beglückendes“ – das Gesamtwerk



In einem Brief von 1926 mutmaßte Marie Luise Gothein, „ob sie [Marianne Weber] wohl an das tiefe Grundproblem dieses merkwürdigen und bedeutenden Mannes gerührt hat? Aber das kann wohl kein ihm so nahe stehender Mensch, der so ganz in seinem Schatten und in seiner Sonne sich entfaltet hat“.

Gothein bezog sich auf Marianne Webers Biographie über deren Mann. Diese hatte fünf Jahre früher – Max Weber war 1920 gestorben – ihr Buch veröffentlicht; Gothein fügte ihrem „Lebensbild“ noch den Zusatz „Seinen Briefen nacherzählt“ bei. Damit ist der Hauptunterschied angesprochen: Auch Marianne Weber stützt sich auf Briefe – auch von Weggefährten – Webers. Jedoch ist ihr analysierender und ordnender Anteil größer als bei Gothein, die ausschließlich den verstorbenen Mann in seinen Briefen zu Wort kommen lässt und einen erzählerischen Ton wählt.

Marie Luise Gothein kommt im Buch ihrer Konkurrentin Marianne Weber ebenso wenig vor wie diese in Gotheins „Lebensbild“.


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