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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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BuchDruck – Wandel mit Holzblock und Letter



Papst Marcellinus wird geköpft

Ein Buch voller Legenden

Die Legendensammlung „Der Heiligen Leben“ ist der am weitesten verbreitete deutschsprachige Text seiner Art: Knapp 200 Handschriften und 26 Inkunabeldrucke tradieren die Inhalte. Allein Johann Schönsperger gab bis 1501 acht Ausgaben heraus.

Die insgesamt 251 Erzählungen des Legendars sind entsprechend den Daten der Heiligenfeste chronologisch geordnet und auf einen Sommer- und einen Winterteil verteilt.

Das Heidelberger Exemplar war spätestens im 18. Jahrhundert in die Bibliothek des Zisterzienserklosters Salem gelangt. Der Band überliefert mit dem Sommerteil nur den zweiten Teil des Druckes, der Winterteil ist verloren. Auch im Sommerteil fehlen ganze Blätter. Das Buch zeigt zahlreiche Benutzungsspuren, bei mehreren Seiten sind größere Teile ausgerissen, das Papier ist zusätzlich durch viele Wurmlöcher geschädigt. Von den 126 Heiligenlegenden des Sommerteils haben sich in diesem Band daher lediglich 96 erhalten.

Die Szene, in der ein Henker einen durch die Tiara als Papst erkennbaren Mann köpft, wird sowohl für den Tod des Marcellinus als auch für die Martyrien weiterer Päpste verwendet. Das Bild vom hl. Vitalis, der von drei Männern in eine Grube geworfen und lebendig begraben wurde, taucht hingegen nur einmal auf.

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