Navigation überspringen
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

Der Vordere Orient – wo alles begann



Cod. Pal. germ. 383, Bl. 1r: A-Initiale mit Fleuronnée als Besatz und als Binnenfeldornament, dazu drei Drachen auf dem Buchstabenkörper.

Die mittelalterliche Gesamtausgabe: Der Vordere Orient – wo alles begann

Titurel ist der Name des ersten Gralskönigs. Seine Herkunft und die seiner ehedem heidnischen Familie werden auf die römischen Kaiser und über diese auf Troja und den Königssohn Eneas zurückgeführt. Titurels Großvater Barille, der die Tochter des römischen Kaisers heiratete, war der erste aus der Familie, der sich taufen ließ.

Titurel erhält von Gott den Gral und errichtet zu dessen Aufbewahrung auf dem Munt Salvatsch in Nordspanien einen Tempel. Seine Enkelin Tschosiane stirbt bei der Geburt ihrer Tochter Sigune, so dass das Mädchen bei ihrer Tante Herzeloyde, der Mutter Parzivals, aufwächst.

Wolfram von Eschenbach hatte aus dem „Parzival“ einen Ableger entwickelt. In diesem werden Sigune und der Knappe von Gahmurets Vater, der im Orient bei Kämpfen mit den Heiden getötet wurde, mit einer eigenen Geschichte bedacht. Wolfram schrieb nur wenige Strophen selbst, lieferte aber mit diesen das Grundkonzept. Ein anderer Dichter trat in seine Fußstapfen und schuf den Versroman von der unerfüllten Liebe zwischen Sigune, der Angehörigen der Gralsfamilie, und dem Artusritter Tschionatulander. Benannt wurde das Werk nach der ersten namentlich genannten Figur Titurel.

Online-Faksimile


zum Seitenanfang