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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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IV. Was vom Leben übrig bleibt: Wege, Irrwege und Neuanfang

Die Halswirbelsäule der Christina Beckenbach

An der präparierten Halswirbelsäule ist noch der schräge Verlauf des Schwerthiebes zu erkennen, mit dem Christina Beckenbach hingerichtet wurde. Aber nicht dies, sondern eine anatomische Besonderheit veranlasste die damaligen Heidelberger Anatomen, die Wirbelsäule der Hingerichteten als Präparat aufzubewahren. Denn sie zeigt eine seltene Abweichung von der normalen Anatomie des oberen Anteiles der Wirbelsäule: sogenannte Halsrippen.

Halsrippen sind rudimentär angelegte Rippen, die vom letzten Wirbel der Halswirbelsäule ausgehen. Im Regelfall beginnen die Rippen an den ersten Brustwirbeln. Das Vorkommen von Halsrippen ist oft ohne Krankheitswert für die Betroffenen, manchmal führt sie jedoch zu einem „Halsrippensyndrom“. Die Halsrippen komprimieren dabei die darunter befindlichen Nerven und Gefäße und führen zum Beispiel beim Heben des Armes zu Durchblutungsstörungen oder Lähmungserscheinungen. Ob Christina Beckenbach darunter litt, ist nicht überliefert.

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