IV. Was vom Leben übrig bleibt: Wege, Irrwege und Neuanfang
Die letzte öffentliche Hinrichtung in Heidelberg
Am 22. Januar 1844, vormittags um 10 Uhr, wurde in Heidelberg die 28jährige Christina Beckenbach aus Wilhelmsfeld durch den Scharfrichter Rettig von Ettlingen mit dem Schwert hingerichtet. Mehrere Tausend Menschen wohnten der Überlieferung nach dem Spektakel bei. Es war die letzte öffentliche Hinrichtung in Heidelberg. Die Leiche der Mörderin wurde in die Anatomie gebracht.
Im April 1843 war der Tagelöhner Georg Adam Beckenbach von Wilhelmsfeld auf der Höhe hinter dem Heiligenberg sich auf dem Boden wälzend gefunden worden. Man brachte ihn noch nach Hause, wo er dann aber verstarb. Die nachfolgenden Untersuchungen ergaben, dass ihn seine Frau Christina mit Mäusegift ermordet hatte. Am 13.10.1843 verurteilte sie das großherzogliche Hofgericht zur Enthauptung durch das Schwert. Sie bekam geistlichen Beistand und bereute ihre Tat. Ihre letzten Worte waren „Gute Nacht für diese Welt. Herr Jesu nimm meinen Geist auf“.
IV.12
a) Ernst Karl Kleinschmidt / Johann Philipp Sabeli: Aus den letzten drei Tagen der Verbrecherin Christina Beckenbach aus Wilhelmsfeld, 3. Abdr., Heidelberg: Winter 1844,
Universitätsbibliothek Heidelberg, 1,3106 RES
b) „Die Hinrichtung durch das Schwerdt“
Zeitungsbericht (ohne bibliographische Angaben) mit Abbildung, nach 22.01.1844
Stadtarchiv Heidelberg, Inv.Nr. Bibl.Sig. B 122