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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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IV. Was vom Leben übrig bleibt: Wege, Irrwege und Neuanfang

Modell einer Hand

Das überlebensgroße Handmodell aus Pappmaché wurde in der 1828 in Saint-Aubin d‘Ecrosville eröffneten Manufaktur des französischen Modellbauers Louis Auzoux (1797−1880) gefertigt. Die Technik, wissenschaftliche Anschauungsobjekte aus cellulosehaltigem Material herzustellen, war bereits im 18. Jahrhundert erfunden worden.

Gegenüber den herkömmlichen Modellen aus Wachs oder Gips waren solche aus Papier nicht nur temperaturunempfindlich und auseinandernehmbar, sondern auch in der Produktion wesentlich kostengünstiger. Auzoux präsentierte seine seriell fabrizierten humananatomischen Studienobjekte unter anderem auf der Weltausstellung 1851 in London und exportierte sie in über 30 Länder weltweit, meist in universitäre Lehrsammlungen. Um 1870 wurde das Angebot ausgebaut und umfasste nun auch zoologische und botanische Papiermodelle. Erst 1980 stellte das Unternehmen wegen zunehmender Konkurrenz auf weniger kostspielige Harzmodelle um, Anfang des 21. Jahrhunderts wurde die Manufaktur geschlossen.

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