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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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IV. Was vom Leben übrig bleibt: Wege, Irrwege und Neuanfang



(Photo: Philip Benjamin)

Menschlicher Schädel

Das ausgestellte Präparat von Georg Ludwig Kobelt (1804−1857) dient der Demonstration des Gefäßsystems des Schädels. Dazu wurde die äußere Knochenschicht abgefräst, um die Substantia spongiosa, die schwammartige mittlere Knochensubstanz freizulegen, in der die Gefäße verlaufen. Dargestellt sind die siebähnliche Struktur des Warzenfortsatzes am Schläfenbein, alle Zahnfächer und die Austrittsstellen der Äste des fünften Hirnnervs (Drillingsnerv, Nervus trigeminus) im Gesicht.

Kobelt studierte in Heidelberg zunächst Jura und dann Medizin. Seit 1835 war er unter Friedrich Tiedemann Prosektor am Heidelberger Anatomischen Institut. Nach einem institutsinternen Streit um die Veröffentlichung eines Präpariersaalfundes musste Kobelt 1841 nach Freiburg wechseln, wurde dort 1844 außerordentlicher Professor und 1847 ordentlicher Professor sowie Vorstand der Anatomischen Anstalt.

Kobelt war ein enthusiastischer Lehrer und stellte über 1.200 Lehrpräparate her, um anschaulich und lebendig Anatomie zu unterrichten. Während seiner Heidelberger Zeit bereicherte er die dortige Sammlung um viele, vorzüglich erstellte anatomische Präparate. Als eines seiner Spezialgebiete galt die Herstellung von Knochenpräparaten, deren kunstvolle Ausführung großes Aufsehen erregte.


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