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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

II. Geschichte der Anatomie in Heidelberg im 19. und frühen 20. Jahrhundert



Zeichnung eines Teils der autochthonen Rückenmuskulatur im Bereich der Brustwirbelsäule von August Vierling

Ein neues Konzept für die anatomische Lehre

Mit seinem dreibändigen Lehrbuch zur „Anatomie des Menschen“ revolutionierte Braus den universitären anatomischen Unterricht und prägte diesen nachhaltig. Form und Funktion waren nach Braus stets in Abhängigkeit voneinander zu sehen, Röntgendurchleuchtung und die Analyse der Gelenkmechanik gehörten zu seinen eingesetzten „Forschungsmitteln“. Nicht bei allen seinen Kollegen stieß Braus mit seinem neuen Konzept auf Zustimmung, einige hielten es für die Lehre für völlig ungeeignet.

Festzuhalten ist jedoch, dass in Folge des Erscheinens des Bandes zum „Bewegungsapparat“ an deutschen Universitäten klassische Lehrveranstaltungen zur „Osteologie“ oder zur „Knochen- und Bänderlehre“, in denen zuerst alle Knochen, dann alle Gelenke und dann alle Muskeln besprochen wurden, fast flächendeckend von solchen zur funktionellen Ganzheitsbetrachtung des „Bewegungsapparats“ abgelöst wurden.

Die aufgeschlagene Seite aus dem ersten Band des Lehrbuches zeigt einen Ausschnitt der autochthonen Rückenmuskulatur, „ein Büschel aller transverso-spinalen Muskeln mit Ursprung vom 11. Querfortsatz“. Die der Tafel zugrundeliegende originale Zeichnung August Vierlings hat sich in der Sammlung des Heidelberger Anatomischen Instituts erhalten (siehe Exponat Nr. II.37).

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