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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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II. Karl Hampe (1869-1936)



Das „belgische Problem”

In einem seiner zahlreichen Entwürfe zum „belgischen Problem” griff Hampe tagespolitisch aktuell in die Kriegszieldebatte ein. Auf historischer Grundlage beschäftigte ihn die Frage, was mit Belgien nach Kriegsende geschehen sollte. Er plädierte für eine „gesündere Neubildung”, da er das Nebeneinander von Flamen und Wallonen in einem Staatsgebilde als unnatürlich ansah.

Hampe hatte zwischen Dezember 1914 und Mai 1915 einen historischen Überblick über die Geschichte Belgiens verfasst, der als Ratgeber für die „Lösung der Gegenwartsprobleme” dienen sollte. Aufgrund der demnach gegebenen „flämisch-‘germanischen’ Verwandtschaft” befürwortete Hampe die Verbindung des flämischen Landesteils mit Deutschland und die Schaffung eines belgischen Schutzstaats mit „vlämisch-germanischer Mehrheit”, um eine „Verwelschung” zu verhindern. Später plädierte er für die Aufteilung Belgiens zu Gunsten der Flamen unter Bildung eines Königreichs Flandern gemäß der von ihm angefertigten Kartenskizze (vgl. nächste Seite). Hampe sah seinen Plan als praktikablen Mittelweg zwischen Annexion und Nicht-Annexion, von dem er selbst bei Kriegsende noch nicht gänzlich abgerückt war.


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