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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Erich Kallius (1867-1935)

Portrait von Erich Kallius

Universitätsarchiv, Acc. 20/19

Erich Kallius wurde 1876 in Berlin geboren. Er begann sein Medizinstudium 1885 in Freiburg und führte es in Berlin unter dem bekannten Anatomen Heinrich Wilhelm Waldeyer (1836-1921) zu Ende. Im Februar 1892 bestand er dort sein Staatsexamen. Als Doktor der Medizin ging er zur Anatomie Göttingen und habilitierte er sich bereits zwei Jahre später. Friedrich Merkel (1845-1919), sein Mentor, nahm vermutlich Einfluss auf Kallius’, ebenfalls morphologisch-histologisch zu arbeiten. Nach einer kurzen Zwischenstation in Gießen ging Kallius im Jahr 1907 nach Greifswald. Hier wurde er 1914 als Stabsarzt abgezogen und arbeitete in einem Lazarett als Chirurg. Anschließend ging er nach Breslau, um dort den Lehrstuhl des bekannten Wirbeltiermorphologen Ernst Gaupp (1865-1916) zu übernehmen. 1921 wurde Kallius nicht nur Lehrstuhlinhaber, sondern auch Dekan und Rektor der Heidelberger Universität.

Er lehrte gerne, sein Hauptaugenmerk in der Forschung galt der Embryologie. Hier waren es die Entwicklungsstadien des Hals-Kopf-Bereichs, die er erforschte. Zusammen mit dem Zeichner August Vierling entstanden in Heidelberg unzählige Wachsmodelle, die diese Stadien verkörperlichten. Kallius war auch an der Weiterentwicklung der histologischen Technik interessiert. Nachdem Merkel verstarb, bearbeitete Kallius dessen Lehrbuch „Allgemeine Gewebelehre. Grundzüge der Entwicklungslehre“. Weiterhin schrieb er einen Beitrag für die „Encyklopädie der mikroskopischen Technik“, wurde Mitherausgeber der „Anatomischen Hefte“ und deren Fortsetzungsheft, der „Zeitschrift für Anatomie und Entwicklungsgeschichte“. Darüber hinaus war Kallius sehr kunstinteressiert und besaß ein großes Zeichentalent. Erich Kallius wurde im Januar 1935 auf dem Friedhof in Heidelberg Handschuhsheim beigesetzt.


Zu den digitalisierten Werken Erich Kallius


Fragen, Anregungen und Kritik bitte an Dr.sc.hum. Sara Doll

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