Navigation überspringen
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

V. Wie wird in der Praxis gezeichnet?

Das Zeichnen und Malen gehörte über weite Strecken des 19. Jahrhunderts zum Standardrepertoire der „accomplished woman“. Eine junge Frau aus gutem Hause bewies, indem sie sich ohne professionelle Ambitionen künstlerisch und intellektuell betätigte, ihre Kultiviertheit, d.h. Heiratswürdigkeit. Der Bildtypus des weiblichen Freundschafts- bzw. Familien-Bildnisses, bei dem zumindest eine der Dargestellten zeichnet, war in den Jahren um und nach 1800 en vogue. Das in allen seinen Aspekten auf aktuelle Entwicklungen und Moden (wie der Kleidung und der Frisur à la grecque) bedachte Gemälde dokumentiert, wie wichtig das Zeichnen für die Ausbildung, Beschäftigung und als Kennzeichen einer aufgeklärten, intellektuell und gesellschaftlich ambitionierten Frau war.

zum Seitenanfang