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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

II. Dimitrij Tschižewskij (1894-1977)



Die Bibliothek Dimitrij Tschižewskijs

Nach dem Tod Tschižewskijs erwarb die Universitätsbibliothek Heidelberg 1977 seine über 12.000 Bände umfassende Büchersammlung. Diese Gelehrtenbibliothek von großem kulturhistorischem Wert konnte so als Ganzes erhalten bleiben und wurde geschlossen unter der Signatur „TSCHI” aufgestellt.

Bereits in seiner Haller Zeit 1932 bis 1945 hatte Tschižewskij eine zirka 6.200 Bände umfassende Bibliothek aufgebaut, die er bei seinem Weggang 1945 zurücklassen musste. Die Heidelberger Büchersammlung entstand in ihrem Kern in den zwanziger und dreißiger Jahren. Sie ist geprägt von dem Interesse Tschižewskijs für übergreifende kulturelle Zusammenhänge und seinem Bestreben, Kulturen zueinander in Beziehung zu setzen. Bücher waren für ihn nur die Grundlage für seine Lehr- und Forschertätigkeit, er sammelte sie nicht, um sie zu besitzen, sondern um sie zu benutzen. Sie nahmen in seiner geräumigen Wohnung ‘Am unteren Faulen Pelz’ einen Raum nach dem anderen ein, so dass sich Tschižewskij zuletzt in seine Küche zurückzog und dort – auf einem Küchenhocker sitzend – auf einer Schreibmaschine unermüdlich seine Publikationen zu Papier brachte.

Inhaltlich umfasste seine Bibliothek zum einen mehrere hundert Bänden originale Barockliteratur, Emblematawerke und Schriften von Johann Amos Comenius. Zum anderen hatte Tschižewskij über 10.000 Bände mit den Schwerpunkten russische Literatur, Literatur- und Sprachwissenschaft, Geschichte und Kunst aber auch Naturwissenschaften sowie Übersetzungen klassischer und neuzeitlicher europäischer Literatur ins Russische zusammengetragen.


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