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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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II. Dimitrij Tschižewskij (1894-1977)



Die Wiederentdeckung der „Pampaedia” des Comenius

Während seiner Haller Jahre (1932-1945) regten Tschižewskij die Bestände der Franckeschen Stiftungen zu Forschungen über Johann Amos Comenius (1592-1670) und über die Bedeutung des Pietismus in den slavischen Literaturen an. Spektakulär war 1935 die Wiederentdeckung von Teilen des pädagogischen Hauptwerks des Comenius in der Bibliothek der Stiftungen.

Die Haller Handschrift enthielt neben bereits bekannten Teilen der Schrift „De rerum humanarum emendatione consultatio catholica“ den verloren geglaubten Text der „Pampaedia” (Allerziehung). Comenius’ Ziel war die allumfassende Schulung des Menschen in jedem Lebensabschnitt und in jeder Hinsicht; sein Ideal war die Erziehung des Menschen zu einem Pansophen (Allwissenden). Im Einklang mit den von Gott und Natur gegebenen Gesetzen sei eine Besserung der Lebensverhältnisse durch Bildung zu erreichen.

Im Jahr 1960, also erst in seiner Heidelberger Zeit, legte Tschižewskij eine Edition des umfangreichen lateinischen Manuskripts vor. Mit seinen in zahlreichen Schriften niedergelegten, umfangreichen Comenius-Forschungen setzte er einen neuen Akzent in der slavistischen Barockforschung; viele seiner Überlegungen und Impulse fanden noch Jahre später in der slavistischen Forschung ein Echo.


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