Navigation überspringen
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

I. Die Anfänge der Universität – Facultas medicinae



Pflanzenlexikon

Georg Franck von Franckenau war gleichermaßen Mediziner wie Botaniker. Nach Henricus Smetius, dessen Botanischer Garten im Laufe des Dreißigjährigen Krieges zerstört worden war, richtete er einen neuen Botanischen Garten in Heidelberg ein und betrieb zudem Pflanzenstudien in der Natur.

Sein botanisches Wissen publizierte Franck von Franckenau in der Form eines Pflanzenlexikons. Im ersten Jahr seiner Heidelberger Tätigkeit erschien zunächst das als mehrsprachiges Wörterbuch angelegte „Lexicon vegetabilium usualium”, das vor allem Pflanzennamen listet aber teilweise auch die Anwendungsgebiete erfasst. Eine deutlich erweiterte Version ist zudem mit einem Anhang versehen, der auf die Flora Heidelbergs und seiner Umgebung verweist. Vor allem wird hierin mit überschwänglichem Lob für Kurfürst Karl Ludwig darauf verwiesen, dass dieser beschlossen habe, den durch den Krieg zerstörten Botanischen Garten neu anlegen zu lassen und dass der Autor, Franck von Franckenau, zum Kurator desselben bestellt worden sei.

”§. 28. Et jam olim antiquissima nostra Universitas Heildelbergensis gavisa est horto suo Medico; sed (eheu!) temporum & bellorum gravissimo rum injuria defecit (…) Principis (…) CAROLI LUDOVICI, Comiti Palatini ad Rhenum (…) area horto suo Electorali contigua novum hortum Medicum esse colendum (…) §. 29. … mihi benevole commendavit, ut primus ejus essem Curator.”

Diese Ausgabe des Pflanzenlexikons ging vermutlich schon im Jahr 1683 in den Druck. Ab der zweiten Auflage des Werkes von 1685 erscheint der Titel „Flora Francica”. Das überaus erfolgreiche Werk wurde immer wieder aufgelegt und fand insbesondere durch die von Christoph Hellwig besorgte Übersetzung ins Deutsche weite Verbreitung.


zum Seitenanfang