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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

I. Die Anfänge der Universität – Facultas theologiae



Daniel Tossanus

Der Theologe Daniel Tossanus (Toussaint) der Ältere, bekam die Auswirkungen des Konfessionswechsels in der Pfalz am eigenen Leib zu spüren. Erst nachdem der Kuradministrator Johann Kasimir das reformierte Bekenntnis in der Kurpfalz wieder eingeführt hatte, konnte Tossanus nach Heidelberg zurückkehren und dort eine Professur für Theologie übernehmen.

Tossanus erwarb sein Bakkalaureat in Basel. Danach studierte er in Tübingen, Paris und Orleans, wo er zum Diakon geweiht wurde und seit 1562 als Pfarrer der reformierten Gemeinde tätig war. Vor den Protestantenverfolgungen floh er nach Basel, von wo ihn 1573 Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz als Hofprediger nach Heidelberg berief. Von dem lutherischen Sohn und Nachfolger Friedrichs, Kurfürst Ludwig VI., wurde er wieder entlassen.

Wie viele andere Glaubensflüchtlinge begab er sich in den Dienst von Pfalzgraf Johann Kasimir, der für die Reformierten in Neustadt an der Haardt (Neustadt/Weinstraße) eine Zuflucht geschaffen hatte. An der dort gegründeten Hochschule, dem Casimirianum, arbeitete Tossanus als Professor der Theologie. Nach seiner Rückkehr nach Heidelberg übernahm er neben der Professur 1584 auch das Pfarramt an der Heiliggeistkirche, 1586 ernannte man ihn zum Superintendenten.


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