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Der Arme Heinrich – digital

Hartmann von Aue ist (zusammen mit Wolfram von Eschenbach und Gottfried von Straßburg), einer der großen Klassiker der deutschen Literatur des Mittelalters. Der Arme Heinrich gehört, so glaubt man, zu seinen früheren Texten, geschrieben wohl in den späten 70er oder 80er Jahren der 12. Jahrhunderts. Zu dieser in ca. 1500 Reimpaarversen geschriebenen Geschichte einer wunderbaren Heilung ist keine Vorlage bekannt. Der Arme Heinrich hat keine breite Überlieferung: drei vollständige Handschriften sind erhalten, davon eine verbrannt und nur aus neuzeitlichen Abschriften bekannt, und von den übrigen zweien ist die eine direkt von der anderen Abgeschrieben worden; hinzu kommen vier Fragmente. Dennoch weist der Arme Heinrich eine ungewöhnlich hohe Varianz auf: in allen Zeugnissen findet sich ein beachtlicher Prozentsatz an Versen, die ausgelassen, hinzugefügt oder umgestellt wurden. Die vollständige Präsentation des Materials und editorische Bearbeitung aller Textzeugen in dieser digitalen Edition möchte die Forschung zum Armen Heinrich auf eine neue Grundlage stellen. Gefragt wird nicht nach einer möglichen Autorfassung, die uns nicht mehr greifbar ist. Vielmehr will die Edition gerade diese Varianz vorführen, damit sie untersucht werden kann. Die Edition stellt sich damit in aktuelle Debatten zur Textkritik und Überlieferungsgeschichte höfischer Literatur und zur Frage nach mittelalterlicher Textvarianz im Allgemeinen.

Laufzeit: 01.01.2017–31.01.2019

Link zur Projektseite von „Der arme Heinrich – digital“