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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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IV. Was muss man beim Zeichnen wissen?

Die primäre Intention des ursprünglich in vier Quartbänden publizierten Werkes des Zürcher Pastors Johann Caspar Lavater (1741-1801) war es nicht, eine Anleitung zum Zeichnen zu geben. Vielmehr war das Ziel des Autors die „Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe“. Ausgangspunkt ist die Annahme, die göttlich-natürliche Sprache lasse sich aus der Physiognomie des Menschen rekonstruieren, da dieser nach Gottes Ebenbild geschaffen worden sei. Die zunächst nur für einen ausgesuchten Adressatenkreis gedachten Prachtbände von 1775 wurden um 1785 in Auszügen günstiger nachgedruckt und in Form von Übersetzungen schnell über ganz Europa hinweg verbreitet. Dabei wurden die Tafeln auch immer wieder ‚zweckentfremdet’, indem man sie als Zeichenvorlagen verwendete.

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