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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

III. Die UB gestern: Der Bibliotheksbau von 1905 und Vorgängerbauten



Reise mit kostbarer Fracht

Der Historiker Friedrich Wilcken (1777-1840) machte sich in seiner Zeit als Heidelberger Bibliotheksdirektor um die Restrukturierung der stark dezimierten Bestände verdient. Besonderes Gewicht hatte dabei die Wiedereingliederung der im 17. Jahrhundert an die Vatikanische Bibliothek verlorenen Handschriften.

Nachdem die Bibliotheca Palatina infolge des Dreißigjährigen Krieges in die Vatikanische Bibliothek gebracht worden war, gab es immer wieder Versuche, die Bestände für Heidelberg zurück zu gewinnen. Erst während des Wiener Kongresses 1814-1815 wurde eine Teilrückgabe vereinbart. Friedrich Wilcken, der 1807 als Professor für Geschichte nach Heidelberg gekommen war, wurde 1817 auch der Direktor der Universitätsbibliothek.

In dieser Funktion stellte ihm der Landesherr Markgraf Karl Friedrich 1816 einen Reisepass für den Weg von Heidelberg über München und Mailand nach Rom aus. Er sollte in Rom die Buchbestände in Empfang nehmen und zurück nach Heidelberg begleiten. Insgesamt brachte er 852 überwiegend deutschsprachige Handschriften aus Rom zurück. Zuerst wurden der Bücherschatz in der Alten Aula präsentiert, dann in den Bibliotheksräumen der Alten Uni, der Domus Wilhelmiana, aufgestellt.


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