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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

I. Die Anfänge der Universität – Facultas artium



Heidelberg in der Mitte des 16. Jahrhunderts

Der Holzschnitt Sebastian Münsters gilt als die früheste detaillierte Gesamtansicht der Stadt Heidelberg. Mit ihrem Blickwinkel vom Norden aus über den Neckar und dem erhöhten Betrachterstandpunkt war sie bis zum Ende des 18. Jahrhunderts für Heidelberg-Ansichten stilprägend. Die Gebäudekomplexe der Universität befanden sich westlich der Heiliggeistkirche und im Bereich der heutigen Grabengasse nördlich des Hexenturms.

Sebastian Münster (1488-1552), Franziskanermönch und Theologe, erhielt seine Ausbildung etwa ab 1505 in Heidelberg. Von 1518 bis 1519 war er Lektor für Philosophie und Theologie in Tübingen, dann in Basel, bis er 1521 wieder nach Heidelberg zurückkehrte. Von 1524 bis 1529 hatte er den Lehrstuhl für Hebräisch inne.

In diese Zeit fällt das Erscheinen einiger seiner wichtigsten semitistischen Werke, wie einer hebräischen (1524) und einer aramäischen (1527) Grammatik sowie eines aramäischen Lexikons (1527). 1529 kehrte Münster, der sich zwischenzeitlich der Reformation angeschlossen hatte, zusammen mit seinem Freund Simon Grynaeus nach Basel zurück und übernahm an der dortigen Universität den Lehrstuhl für Hebraistik.

Sein Hauptwerk, dessen Vorarbeiten bis in seine Heidelberger Zeit zurückreichen, ist jedoch seine allgemeine Weltbeschreibung, die 1544 unter dem Titel „Cosmographia” in deutscher Sprache erschien. Gründlich überarbeitet und erweitert enthielt die Neuausgabe von 1550 erstmals die hier gezeigte Ansicht Heidelbergs.


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