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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

Rückblick: Vitrinenausstellung:
„… und sowas schmeißen die weg?!“ Lust und Last des Sammelns

Plakat zur Ausstellung
(Layout: Leonie Becker).
Felsgesteine aus der Sammlung Vojkffy
des Pfahlbaumuseums Unteruhldingen
(Foto: Adrian Bringolf).
Private Souvenir-Medaillensammlung
(Foto: Pangxun Wen).

Die Vitrinenausstellung im Erdgeschoss der Universitätsbibliothek ist aus einem Seminar der Heidelberg School of Education an der Universität Heidelberg zu dem Thema „Ausgesammelt? Sammeln und Entsammeln in der museologischen Praxis“ hervorgegangen.

Das Museum gilt als Institution, die Objekte unterschiedlicher Provenienz sammelt, bewahrt, erforscht, ausstellt und vermittelt. Museologische Praxis ohne das Sammeln und die dazugehörige Sammlung scheint nicht vorstellbar. Die Zunahme an Material – die „Massendinghaltung“, so der Titel einer Tagung im Jahr 2013 – stellt allerdings auch Museen zunehmend vor Herausforderungen. In der Museologie wird die Thematik seit etwa einem Jahrzehnt unter dem Stichwort ‚Entsammeln‘ diskutiert. Entsammeln bedeutet, Sammlungen zu verkleinern, Altbestände neu zu bewerten und letztendlich Objekte zu entfernen. Grundlegend dafür ist die Frage nach dem Zweck des Sammelns an sich, dem Informationsgehalt von Objekten gegenüber einer schriftlichen Dokumentation, ihrer unterschiedlichen Bewertung im Laufe der Zeit und die Abwägung zwischen möglichem Informationsverlust und Problemen um Platz und Betreuung.

Die Ausstellung beleuchtet das Thema aus zwei Blickwinkeln: Sie widmet sich dem musealen und privaten (Ent-)Sammeln. In der einen Vitrine finden sich sowohl bereits aussortierte Objekte, wie beispielsweise ein Konglomerat unterschiedlichster Steine aus dem Pfahlbaumuseum Unteruhldingen am Bodensee, als auch zur Entsammlung vorgesehene Objekte aus dem Museum Geologie/Paläontologie der Universität Heidelberg. Zu fragen ist also: Welche Objekte sind bedeutsam und welche nicht? Was und wie darf bzw. kann entsammelt werden?

Diese Fragen stellen sich auch, wenn man sich mit dem privaten Sammeln beschäftigt. Die in der zweiten Vitrine ausgestellten Exponate entstammen allesamt dem privaten Umfeld der TeilnehmerInnen der Lehrveranstaltung. Es handelt sich dabei um verschiedene Sammlungen und Gegenstände – vom klassischen Briefmarkenalbum über Souvenir-Medaillen bis hin zu popkulturellen Produkten.

Die Ausstellung sucht also beide Sphären miteinander zu verknüpfen und fordert zur Reflexion auf und heraus: Was sammeln Privatpersonen und von was trennen sie sich? Wie agieren Museen? Welche Objekte sind bedeutsam, um gesammelt zu werden, und welche können entsorgt werden? Diese Fragen gibt die Ausstellung an das Publikum weiter, das über den ausstellungsbegleitenden Blog www.ausgesammelt.de darüber abstimmen kann, welches Exponat aussortiert werden soll.

Idee, Konzept und Texte der Ausstellung

Studentische TeilnehmerInnen des Seminars „Ausgesammelt? Sammeln und Entsammeln in der museologischen Praxis“ der Heidelberg School of Education an der Universität Heidelberg im WS 2017/18 unter der Leitung von PD Dr. Stefanie Samida.

Kontakt

PD Dr. Stefanie Samida
Heidelberg School of Education
Tel.: 06221-54-5246
samida[at]heideu.uni-heidelberg.de

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