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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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IV. Was muss man beim Zeichnen wissen?

Architektur

Zeichnen war seit der Frühen Neuzeit eine der wichtigsten Kompetenzen von Architekten, die mit Hilfe von ästhetischen Architekturzeichnungen gestalterische Ideen entwickelten und diese dann finanzkräftigen Auftraggebern präsentieren konnten. Zudem enthielten perspektivisch präzise Bauzeichnungen konkrete Anweisungen zur Ausführung von Bauaufgaben. So erschienen bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Gattungsgeschichte Zeichenbücher, die sich speziell an Architekten richteten und vor allen Dingen die perspektivische Projektion thematisierten.

Einer der wichtigsten Autoren von Architekturtraktaten ist der Mathematiker und Ingenieur Samuel Marolois (1572-1627), der sich in seiner 1628 ins Deutsche übersetzten Schrift Perspectiva unter anderem auf Dürer bezieht. Nach Art der reinen Mathematik werden hier die Grundlagen (Optik, Geometrie und Arithmetik) eingeführt und in zahlreichen Praxisfällen exemplarisch angewendet; jeweils zur Veranschaulichung, aber auch zur Motivation und als Handlungsanweisung ist ein reich und kunstvoll bebilderter Tafelteil beigefügt.

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