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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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II. Philipp von Jolly (1809-1884)



Das Gasthermometer – eine Erfindung Jollys

1874 schlug Philipp von Jolly vor, die Temperatur nicht über die Ausdehnung von Flüssigkeiten zu messen, sondern indirekt über die Druckänderung von Gasen zu bestimmen. Sein Thermometer besteht aus einer gasgefüllten, geschlossenen Glaskugel und einem Manometer.

Der Druck des (idealen) Gases wächst proportional mit der Temperatur. Beim Gasthermometer wird der Druck beim Siedepunkt des Wassers und beim Schmelzpunkt des Eises gemessen. Danach kann der Gasdruck für jede beliebige Temperatur errechnet und auf der Messskala eingetragen werden.

Zur Druckmessung verwendet Jolly zwei durch einen Schlauch verbundene Glasröhren, von denen die eine über eine dünne Glasröhre mit der Glaskugel verbunden ist und die zweite in der Höhe verschiebbar ist. Die Röhren werden mit Quecksilber gefüllt, so dass das Gas nicht entweichen kann. Zur Druckbestimmung wird die zweite Röhre soweit angehoben, bis das Quecksilber einen Messdorn der ersten Röhre gerade erreicht.

Mit diesem Messgerät, das sich aufgrund der verwendeten Materialien gar nicht für extreme Temperaturen eignet, kann der absolute Nullpunkt (ca. -273° C.) errechnet werden: Es ist die Temperatur, an der der Gasdruck Null ist.


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