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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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II. Philipp von Jolly (1809-1884)



Brief an Ludwig Häusser

Zum Wintersemester 1854/55 wurde Philipp Jolly an die Münchner Universität berufen. In einem Brief vom Dezember 1854 an seinen Heidelberger Freund, den Historiker Ludwig Häusser (1818-1867), vergleicht er die Münchener mit der Heidelberger Universität.

Jolly beklagt zunächst, dass er von seinen Heidelberger Freunden längere Zeit nichts gehört habe. Dann berichtet er: „[…] die Universitätsverhältnisse sind um ein gutes Theil besser als ich dachte oder erwartete. Der Wille, die Universität zu fördern, ist hier ebenso entschieden ein guter, wie man von Carlsruhe das Gegentheil behaupten kann. Die medizinische Fakultät ist durch die Berufung Bischoff's in allen Hauptzweigen sehr gut besetzt, u. die naturwissenschaftlichen Sammlungen sind so liberal ausgestattet, dass Niemand wegen Mangel an Lehrmitteln klagen kann. An Zuhörern fehlt es auch nicht, u. unter diesen habe ich … auch sehr strebsame u. gut vorgebildete junge Leute kennen gelernt. Die philosophische Fakultät enthält in ihrem Lehrkörper sehr tüchtige Leute. So sind Philologie u. Mathematik unendlich mal besser vertreten als in Heidelberg, u. ich denke der Orientalist Müller ist mehr werth als Reichlin u. Röth zusammen, auch wenn man nur seine philosophische Bildung in Anschlag bringen wollte. Der Ton in der phil. Fakultät ist reinstes Gold gegen das, was wir in Heidelberg erlebten.”

Gesamter Brief von Philipp Jolly als PDF

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