II. Robert Wilhelm Bunsen (1811-1899)
Ordentlicher Professor der Universität Heidelberg
Nach kurzem Aufenthalt an der Universität Breslau wurde Bunsen 1852 an die Universität Heidelberg berufen. Zusammen mit seinem Vorgänger Leonard Gmelin begründete er den Ruf der Heidelberger Chemie. Bunsen wirkte bis zu seiner Emeritierung 1889 als Professor für Anorganische Chemie in Heidelberg.
Die im Auftrag des Großherzogs Friedrich I. von Baden verfasste Urkunde mit aufgeklebtem Papiersiegel stellt ein typisches Verwaltungsdokument des 19. Jahrhunderts dar. Im Zentrum des Siegels ist das gekrönte Stammwappen des Hauses Baden zu sehen. Zwei zurück blickende bekrönte Greifen dienen als Wappenhalter. Charakteristisch für das seit 1830 verwendete großherzogliche Wappen sind außerdem der im Hintergrund als Vorhang drapierte bekrönte Mantel sowie die drei ihn schmückenden Ordensketten unterhalb des Stammwappens.
Das vorliegende Schriftstück genehmigt Bunsen den Neubau eines Laboratoriums und dokumentiert sein Gehalt sowie den monatlichen Etat für seine Lehrstätte. Der Titel eines Hofrates wird Bunsen ebenso verliehen. Viele wichtige wissenschaftliche Entdeckungen und Erfindungen verbinden sich mit seiner Heidelberger Professur, die er insgesamt 37 Jahre innehatte. Einen zwischenzeitlichen Ruf an die Universität in Berlin lehnte Bunsen ab.
Ernennungsurkunde mit Papiersiegel (Wappen des Großherzogs Friedrich I. von Baden),
datiert 6. August 1852, Doppelblatt, Pergament
UB Heidelberg, Heid. Hs. 2741,125
Universitaetsbibliothek Heidelberg